Vielschichtig und leistungsstark: Multilayer-Leiterplatten

Multilayer-Leiterplatten

Elektronische Schaltungen verbinden heute so viele Bauteile miteinander, dass die Leiterbahnen nicht mehr genügend Platz auf den Außenlagen einer Leiterplatte finden. Leitungen werden daher auf innenliegenden Kupferebenen verlegt. Durchkontaktierungen (Vias) sorgen für die elektrischen Verbindung zwischen den Innenlagen und Außenlagen.

Multilayer sind Multitalente

Multilayer sind Leiterplatten mit mehr als zwei Ebenen an Leiterbahnen. Innenlagen dienen zur Entflechtung der Signale. Andere Innenlagen sind großflächige Stromversorgungslagen und dienen als Schirmlagen für EMV-gerechtes Design und Referenzlagen in HF-Leiterplatten.

Multilayer mit 4, 6 und 8 Lagen sind am häufigsten. Bei Backplanes mit vielen Anschlüssen und bei impedanzkontrollierten Leiterplatten mit Referenzlagen zwischen den Signallagen werden oft 10 und mehr Lagen benötigt, in seltenen Fällen 40 und mehr Lagen.

Die häufigste Kupferstärke beträgt 18 Mikrometer. Für Multilayer in der Leistungselektronik sind höhere Kupferquerschnitte bis 400 Mikrometer Kupfer und Inlays bis 3 mm verfügbar.

Eine Multilayer-Leiterplatte

Unsere Materialien, Technologien und Toleranzen

Konstruktionen
  • Microvias
  • Buried Vias
  • Via Fill
  • Dickkupfer
  • Alle Oberflächen
  • Lötstopplack
  • Schriftdruck
  • Bestückungsnutzen

Eine vollständige Liste unserer Multilayer-Herstellungsmöglichkeiten können Sie unserem Leistungsspektrum entnehmen:

Einige Referenzen

Test-Adapter für Wafer probes

Hochlagiger Multilayer mit 9 mm Stärke als Probe Card für den Bau von Nadeladaptern im Bereich Wafer Probing, Chipfertigung und Halbleitertest.

Option 1: Hochfrequenztaugliches Material für den Test von HF- und Photonik-Chips.

Option 2: Hochtemperaturmaterial für Halbleitertests bei höheren Temperaturen.

Nahaufname einer Multilayer-Leiterplatte, deren Dicke mit einer Schiebelehre gemessen wird.
Multilayer-Leiterplatte mit Sensoren für die Wasserstofftechnik

Sensoren für die Wasserstofftechnik

Die Messung von Temperatur und Stromdichte in Brennstoffzellen, Elektrolyseuren und Batterien ermöglicht die ortsaufgelöste Überwachung der elektrochemischen Vorgänge. Dafür wurden Temperatur- und Stromsensoren in die Multilayer Leiterplatte integriert.

Die Technologie ist in der Automotive Entwicklung verbreitet. Die industrielle Energietechnik zielt dagegen auf den Einsatz in der Serie.

Fälschungssicherheit

Multilayer mit verborgenen Identifikationsmerkmalen. So lassen sich Original und Plagiat unterscheiden. Die Merkmale sind für das Reverse Engineering unsichtbar, lassen sich aber elektrisch direkt auslesen. Damit können Sie sich per Software informieren lassen, wenn Ihre Baugruppe gefälscht ist. Eine externe Identifikation ist nicht mehr nötig.

zwei runde Mulitlayer-Leiterplatten mit unsichtbarem Schutz gegen Fälschungen

Fertigungsrichtlinien für Multilayer-Leiterplatten

Wir fertigen Leiterplatten nach den Richtlinien IPC-6012 / IPC-A-600 in folgenden IPC-Klassen:

 

Bei der Klasse II handelt es sich um die allgemeine Industrieproduktion, also um Geräte, die höheren Anforderungen unterliegen und eine hohe Leistung und eine lange Lebensdauer erfordern.

 

Elektronik, bei der eine kontinuierliche, unterbrechungsfreie Funktion von entscheidender Bedeutung ist, etwa in der lebenserhaltenden Medizintechnik, in Flugzeugelektronik wie in Flugsteuerungen sowie in sicherheitsrelevanten Anwendungen.

 

Dokumentation und Rückverfolgbarkeit der gesamten Fertigungskette.

Wir führen folgende Tests durch:

  • Elektrischer Test nach IPC-9252
  • Kontrollmessung von Impedanzen (TDR-Verfahren)
  • Widerstandsmessung
  • Milliohm-Messung: Vier-Leiter-Methode
  • Hochvolt-Test bis 500V

  • EMPB (Erstmusterprüfbericht) mit Vermaßung
  • Schichtstärkenmessung (X-Ray)
  • Schliffbildanalyse nach Lötschocktest
  • Lötbarkeit
  • Erstellung von CoC (Certificate of Conformity)

  • Kundenspezifische Prüfungen nach Vereinbarung
  • Anwendungsspezifische Prüfungen nach Vereinbarung
Maschine, in der eine Leiterplatte getestet wird

Lassen Sie sich kostenlos beraten!

Wir helfen Ihnen gerne weiter:

Dr. Christoph Lehnberger, Andus Electronic

Dr. Christoph Lehnberger
Leiter Technologie

Patrick Peek, Andus Electronic

Patrick Peek
Leiter Verkauf

Häufig gestellte Fragen zu Multilayer-Leiterplatten

Was ist der Unterschied zwischen Multilayer-Leiterplatten und einfachen Platinen?

Multilayer-Leiterplatten bestehen aus mehreren Schichten leitfähigen Materials, die durch Isolationsschichten getrennt sind, was höhere Komplexität und bessere Performance ermöglicht, insbesondere für Anwendungen mit hoher Packungsdichte oder Anforderungen an die Signalstabilität und -qualität (Signalintegrität).

Welche Materialien werden bei Multilayern verwendet?

Das häufigste Basismaterial ist FR4, also glasfaserverstärktes Epoxidharz. Daraus fertigen Materialhersteller sogenannte Laminate oder Kerne, also kupferkaschiertes FR4. Daneben stehen flexible Folien für Flex- und Starrflex-Leiterplatten, Material mit geringer Verlustleistung für Hochfrequenz-Anwendungen und Hochtemperaturmaterial zur Verfügung.

Welche Typen von Vias (Durchkontaktierungen) werden in Multilayer-Leiterplatten verwendet?

Vias sind durchkontaktierte Bohrungen durch alle Lagen, die die einzelnen Ebenen miteinander verbinden. Daneben gibt es Blind Vias (Sacklöcher) bzw. bei kleinem Durchmesser auch Microvias genannt, die nur von außen meist auf die nächste Lage gebohrt werden. Buried Vias (vergrabene Löcher) verbinden Innenlagen miteinander, ohne auf die Außenlagen zu reichen. Filled & Capped Vias (gepluggte Bohrungen) werden nach dem Verkupfern mit Harz gefüllt und übermetallisiert. Vias und Buried Vias können so gefüllt werden. Schließlich können Vias beim Backdrill aus HF-Gründen teilweise weggebohrt werden.

Warum ist Impedanzkontrolle wichtig?

Hochfrequenz-Signale benötigen das richtige Verhältnis an induktiver und kapazitiver Kopplung zum umgebenden Referenzpotential. Wenn die Impedanzen nicht durchgängig korrekt sind, werden die Signale an den Störstellen reflektiert. Im ungünstigsten Fall kommt ein HF-Signal nicht am Ende der Leitung an, obwohl der Weg für Gleichstrom frei ist.

Wie kann das Wärmemanagement in Multilayer-Leiterplatten optimiert werden?

Es gibt ein Patentrezept für die Ableitung von Wärme aus elektronischen Baugruppen: „Fläche“ im Sinne von „Querschnitt“. Um thermische Bottlenecks zu vermeiden, sind Wärmepfade mit ausreichender Wärmeleitung über einen ausreichenden Querschnitt zu planen. Mehr dazu finden Sie bei Power-Leiterplatten.

Webinar: Langflex-Leiterplatten

Dr. Christoph Lehnberger, Andus Electronic

Unser Technologieleiter, Herr Dr. Lehnberger, wird Ihnen am 10.06. und 12.06. einen Einblick in die Besonderheiten beim Einsatz von Langflex-Leiterplatten geben.

Webinar: FR4-Material

Dr. Christoph Lehnberger, Andus Electronic

Unser Technologieleiter, Herr Dr. Lehnberger, wird Ihnen am 08.04. und 10.04. einen Einblick in FR4-Material geben.

Webinar Impedanzen & HF-Leiterplatten

Dr. Christoph Lehnberger, Andus Electronic

Unser Technologieleiter, Herr Dr. Lehnberger, wird Ihnen am 19.08. und 21.08. einen Einblick in Hochfrequenz-Leiterplatten und Impedanzkontrolle geben.

Webinar: Power-Leiterplatten

Dr. Christoph Lehnberger, Andus Electronic
Unser Technologieleiter, Herr Dr. Lehnberger, wird Ihnen am 14.01. und 16.01. einen Einblick in Power-Leiterplatten geben.

Webinar: Heizfolien

Dr. Christoph Lehnberger, Andus Electronic
Unser Technologieleiter, Herr Dr. Lehnberger, wird Ihnen am 12.11. und 14.11. einen Einblick in Heizfolien geben.

Designregeln und Aufbau

Dr. Christoph Lehnberger, Andus Electronic
Unser Technologieleiter, Herr Dr. Lehnberger, wird Ihnen am 11. und 13.02. einen Einblick in Designregeln und Aufbau geben.

Webinar: Multilayer

Dr. Christoph Lehnberger, Andus Electronic
Unser Technologieleiter, Herr Dr. Lehnberger, wird Ihnen am 13.05. und 15.05. einen Einblick zu Multilayer – Platinen und ihr Aufbau – Designregeln geben.